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WSB

3. Platz – Wettbewerb Stadtteilzentrum Büchenbach

Ort

Im Zentrum des Erlanger Stadtteils Büchenbach erfordert der Ort zwischen zwei Kirchen, angrenzend an die Fußgängerzone und einen öffentlichen Parkplatz, eine Neuinterpretation von Wohnen und Gewerbe.

Städtische Flächen sind rar und teuer

Wirtschaftliche, soziologische und ökologische Herausforderungen sind gegeben und bedürfen einer zeitgemäßen Beantwortung. Der gesellschaftliche Wandel fordert wiederum einen Wandel der Stadt. Bei der notwendigen Nachverdichtung sind qualitative Angebote an den Stadt- und Wohnraum zu formulieren, um eine Akzeptanz der Bürger und Gemeinden zu unterstützen, neue Wege zu gehen.

Das Erdgeschoss ist Stadtraum

Gewerbe, Einzelhandel, Gastronomie, Plätze und Querungen gewährleisten eine fußläufige Erlebbarkeit und erweitern den Stadtraum. Die gewollt hohe Transparenz der erdgeschossigen Gewerbenutzung hat keine Rückseiten. Ein Ankommen ist sowohl durch Parkplatz, Seitenstraßen und Fußgängerzone gegeben. Die gewohnte Straßenraumerweiterung wird als zentraler Platz neu formuliert. Querungen (Parkplatz / Stadtraum) und die Anbindung der gewerblichen Nutzung (Marktplatz) erlauben eine städtische Inszenierung bei Tag und Nacht. Private Zugänge sind konsequent von den gewerblichen Eingängen getrennt.

Klimatische Nachverdichtung

Alle versiegelten Flächen werden in gleichem Maße mit wertvollen Grünflächen ergänzt. Durch neu geschaffene private Gärten oberhalb der Versorgungsebene wird ein neuer Grünraum in der Ortsmitte formuliert.

Durch eine Vegetationsschicht von ca. 80 bis 120 cm auf der begrünten Zwischenebene wird die Bepflanzung mit Bäumen ermöglicht, in einer Drain Zone kann der Jahresniederschlag gesammelt und über Retentionssteuerungen der Bepflanzung zur Verfügung gestellt werden. Die Grünfläche bietet gleichzeitig wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna, Rückhaltungsraum für Niederschlagswasser, kühlende Verdunstungsfläche für das Kleinklima und dient als nachhaltiger Co2-Speicher zur Verbesserung des Stadtklimas.

Alle Bewohner erhalten unabhängige, barrierefreie Zugänge über das Split-Level der Treppenhäuser bzw. Aufzüge in den gemeinsamen „Urban Garden“. Auf dieser privaten Grünfläche entstehen qualitätsvolle Grünräume mit vielfältigen Angeboten, wie Spielnischen für die Kleinen, Hochbeete, sowie Holzdecks mit Liegen und Bänken zum Erholen oder zum nachbarschaftlichen Plausch in einer mit schattenspendenden Laubkronen überstellten Grünlandschaft … und die Nachbarn erhalten eine „grüne“ Perspektive.

Städtebau

Die Baukörperlandschaft sucht im Gegenzug die machbaren Höhen. Ausgehend von der höhenverdichteten, nördlichen Bebauung, modulieren die Baukörper den Übergang zum Quartier. Die zeichenhafte Silhouette markiert das Quartierszentrum.

Wohnen

Die Wohnebenen sind als halbgeschossig versetzte Ebenen organisiert. Das ermöglicht einen ebenerdigen Zugang zur Gartenebene und erhöht die Privatheit der versetzten Erschließungen. Die Wahl der Gebäudestellungen gewährleistet eine optimierte Belichtung von allen Wohnungen auf dem Grundstück. Außerdem erhalten alle Wohnungen, unabhängig von der gemeinsamen Grünfläche, eine eigene Loggia bzw. Balkon.

Verkehr

Fußgänger und Fahrradfahrer erreichen ungehindert den Markt- und Quartiersplatz sowie alle Eingänge. Im Nordwesten befindet sich eine witterungsgeschützte Busanbindung. Im Untergeschoss werden ausreichend PKW- und Fahrradstellplätze mit optionaler Elektroversorgung angeboten. Die Anlieferung der Gewerbeeinheiten erfolgt ebenerdig vom nördlichen Parkplatz aus.